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1. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. XX

1838 - Breslau : Graß, Barth
Xx immer langsam und unter theils beschrankenden, theils fordernden Bedingungen zu reiferem Wachsthume, wahrend sie bey Millionen nur in zarten, dem verwöhnten Auge kaum sichtbaren Keimen vorhanden sind; so bey den Naturmenschen in den vom Beyspiel und von der Wirksamkeit der Sittigung unberührt gebliebenen Erd- strichen und Eilanden; so bey vielen Negerstämmen in verjährter Vereinsamung; so bey vielen Völkerschaften des Morgenlandes, deren bescheidene Bedürfnisse durch Freygebigkeit des heimathlichen Bodens und durch Benutzung der Thierwelt befrie- digt werden; was diesen entgegengebracht oder aufgenöthigt wird, weichet nach kurzer Frist der Mächtigkeit des tiefgewurzelten Kreislaufes ihres Daseyns, bis sie, in ihrem Innern aufgeregt und in Folge eines ihnen eigenthümlichen geistigen Dranges selbst finden und vesthalten, was ihnen frommt und Noth thut. ,,Ueberall gehet die Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes von dem durch Erfahrung und Selbstbetrachtung geläuterten sittlichen Naturtriebe aus; diese Läuterung ist die Frucht des erwachenden Gefühles der Abhängigkeit von Mächten außer dem Menschen, beginnt mit Beschränkung thierisch-roher Selbstsucht, mit Entäußerung der nichts Verwandtes berücksichtigenden Vereinzelung, mit Demuth, die ein Uebergewicht fremder Gewalt anerkennt, mit jener kindlichen Ahnung des geheimnißvollen Erhabenen, welche nie in Begriff und dialektische Zergliederung übergehet, sondern in der reiferen Ausbildung des Verstandesgebrauches ihren Un- tergang findet, kurz mit dem Erwachen des, dem irdischen Dafeyn eine geistige Ge- stalt und Richtung verleihenden re li giösen Gefüh ls. So offenbaret sich überall in dem aus begreiflichen Ursachen gleichmäßig dunkeln Urzustände des Staatslebens der, bey aller Armuth an genügenden Nachrichten unverkennbare Grundbestandtheil desselben im religiösen Gehorsam; wir finden ihn mannigfach umkleidet, in wun- dersame Sinnbilder und dichterische Ueberlieferungen gehüllt bey dem Zendvolke, bey den Hindu, bey Aegyptern und Sinesen, in allen, immer räthselhaften, zum Theile willkührlich gemißbrauchten, zum Theile verdächtigen Andeutungen über die Nebelgestalten der Zeitalter, welche der bewahrheiteten Geschichte voraufgchen. In dem üppig ausgestatteten Flußgebiete des Tigris und Euphrat tritt trotzige Na- turkraft selbstsüchtiger Sinnlichkeit hervor und erhebet sich zu übermüthiger Will- kühr, welche gesetzlosem Machtspiele Alles unterordnet; streitende Gegensätze werden in das Leben eingeführt und fördern die reifere Gestaltung desselben; sie werden nicht nur in den, die Assyrische Wölkerwelt treffenden frevelhaften Gewaltstreichen, sondern auf ähnliche Weise in allen ursprünglich durch priesterliche Ueberlegenheit geordne- ten gesellschaftlichen Vereinen sichtbar; irdische Roheit, sich selbst genügend, erfaßt mit starker Hand die Gegenwart und schwachen Widerstand leistet die aus Erfah- rungen der Umgebung und aus dem durch diese geübten Werstandesgebrauche der Selbstliebe erwachsene geistige Sehnsucht nach selbstständigem Lebensgenüsse. Unter den Phönikiern wird mit Kunst und Gewerbfleiß, mit kaufmännischem Verkehr ein vesteres Streben nach selbstsüchtiger Freyheit entfaltet; in Syrien's gesegneten Ebenen gedeihen städtischer Wohlstand und Gemeinsinn; unter den Hebräern erzeu- get sich eine religiöse Staats-Idee. Diese verschiedenartige Richtungen und Re- gungen bestehen während der Persischen Weltherrschaft neben einander, berühren sich kaum leise und greifen wenig oder kaum bemerkbar in einander ein. ,,Der jugendliche Lebensfrühling blühete in Griechenland auf; die aus frühe- ren Zeiten und von anderen Völkern geerbten, oder mit den ältesten Einwanderun- gen auf Hellas übergegangenen religiösen Naturansichten legten dem unter mild heiterem Himmel schön gearteten und zum Vollgefühle eigenthüinlicher Kraft sich entwickelnden Menschenstamme durch drückende Zwangsverhältnisse keine Fesseln an; sie gestalteten sich nach dem in immer freyererbewegung fortschreitenden gesell-

2. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. XXI

1838 - Breslau : Graß, Barth
Xxi schaftlichen Zustande, zu reichen Mannigfaltigkeit im Spiele schöpferischer Phan- tasie, zu anmuthigen Gebilden der durch Kunst veredelten Sinnlichkeit; die erhö- hete geistige Lhätigkeit, bey aller Fülle ihrer Bestrebungen, dem Gesetze kindlicher Einfalt nicht entfremdet, schwelgte in dem Ergreifen einer genußreichen Gegenwart. Durch Anstrengungen, diese geliebte Gegenwart sicher zu stellen und zu vervollkomm- nen, gewann die Vorstellung vom Staatsvereine an Liefe, Umfang und Reife, das Rechtswesen an Ordnung. Die bald erwachende Eifersucht der ihre Selbstständig- keit mißtrauisch bewachenden kleinen Staaten und der Anspruch, welchen die mäch- tigeren derselben, Athen, Sparta, Lheben, auf Oberleitung der gemeinsamen Na- tionalangclegenheiten geltend zu machen suchten, erzeugten hartnäckige feindselige Reibungen und begünstigten das Emporkommen der Makedonischen Herrschaft, welche in ihrer Beziehung auf Griechenland da's Gepräge der Volkstümlichkeit be- hielt und durch ihre Verbindung mit Asien zur Weltherrschaft sich erweiterte. ,,Die Erbschaft der Weltbeherrschung ging auf Rom über, auf ein Volk, welches, vom Bedürfniß zu Gewaltthaten gedrängt und in stetem Waffenleben zu kriegerischer Ueberlegenheit erzogen, stack durch unerschütterlichen Glauben an den Schutz überirdischer Machte, in Behauptung vaterländischen Waffenruhmes, in dem stolzen Selbstgefühle, zu herrschen über Alles, was der Götter Wille in seine Hand gegeben, den Sinn und Zweck seines Daseyns fand; in dessen Weltansicht der Ein- zelne nur Geltung hatte und aufging im Ganzen. Dem so gefaßten, auch in in- neren Zwistigkeiten erstrebten Gemeinwohls wird das Menschliche, wird die Eigen- thümlichkeit der selbstständigen Entwickelung fremder Völker aufgeopfert; die Le- bensverhältnisse erstarren zu eiserner Einheit und Vestigkeit in strenger Anordnung der Rechtsverfassung und Staatsverwaltung; unter den mannigfaltigsten Verän- derlichkeiten im äußerlichen Zustande behauptet sich politische Stabilität als Grund- gesetz ; Religion, mit ihrer Allmacht Alles durchdringend, entartet zur Regierung- anstalt. Und damit war das Fortstreben zum Höchsten in der Aeusserlichkeit des gesellschaftlichen Lebens vollendet. Das Römerthum erlag der feindseligen Jerstö- rungkraft unbefriedigter Selbstsucht, sobald die Einzelnen mehr für sich als für das Ganze arbeiteten, nicht blos im Ganzen herrschen, sondern die Gesammtheit benut- zen wollten, um zu gemessen; damit hatte die Staatsmacht die Bedingung ihres eigenthümlichen Daseyns verlohren und schmachtete ein halbes Jahrtausend hin- durch kränkelnd ihrer unvermeidlichen Auflösung entgegen; diese erfolgte durch wachsend glücklichere Angriffe naturkraftiger Völkerschaften, welche von rachelusti- gem Unwillen über beschwerliche Anmaaßungen der Weltbedränger getrieben und im Kampfe und Verkehr mit ihnen an Kriegserfahrung und Selbstvertrauen bereichert, die westlichen Provinzen unterwarfen und eine neue Ordnung der Dinge herbey- führten. ,,Den von vielen Menschengeschlechtern verkannten und unbeachteten Anfang dieser neuen Zeit bezeichnet das Christenthum, in bescheidener Einfalt hervortre- tend, wie allesgroße und was unendliches Leben und Bildungvermögen in sich selbst trägt. Während die Unhaltbarkeit des auf Aeusserlichkeit beschrankten Daseyns sich dem Selbstdenker und auch der sinnlichen Erfahrung fchmerzvoll veranschaulichte, er- schien in der alten Heimath des Glaubens an göttliche Weltregierung, unter den sittlich entarteten, politisch tief gesunkenen Juden der göttliche Menschensohn und verkündet die frohe Botschaft vom Reiche Gottes auf Erden, von dem Willen des himmlischen Vaters, daß allen Menschen geholfen werde, daß Alle zur Erkenntniß der Wahrheit gelangen sollen. Der Mensch wird aus den Banden der Abhängig- keit vom Aeusserlichen befreyt, in das Heiligthum seines Innern eingeführt und sich selbst wiedergegeben; die edelsten Bedürfnisse des nach Seyn ringenden Gemü-

3. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. XXII

1838 - Breslau : Graß, Barth
Xxii thes werden ausgesprochen und befriedigt; die heiligen Gerechtsame des Geistigen, der Glaube an hie höhere Bestimmung der Menschheit, die Liebe, welche den Un- sichtbaren und Alles umfaßt, worin er sich uns offenbaret, das Streben nach sittli- cher Freyheit und Wahrheit werden als allgemein verbindliche Grundgesetze des Lebens, geltend geinacht; Gegenwart und Zukunft treten in heiligende Verbindung und fruchtbare Wechselwirkung. Durch innere Erfahrung des Gemüthes, auf deren entscheidendes Urtheil Jesus Christus selbst (Joh. 7, 16, 17) verwiesen hatte, wurde die Verbreitung der göttlichen Lehre gefördert; sie fand Eingang bey den Bedrückten und Hülflosen, welche willig den Täuschungen des Irdischen entsagten, das Wandelbare aufgaben und sehnsuchtvoll den Glauben an das Ewige ergriffen, um Ruhe, Trost und verjüngte Lebenskraft in der Hoffnung seliger Zukunft zu ge- winnen. Weder in Rom, der Heimath sündhafter Herkömmlichkeiten, noch im Byzantinischen Reiche, dem traurigen Schattenbilde römischer Weltherrschaft, wel- ches bis zu seinem lange verzögerten Falle die aus der abgestorbenen alten Welt geretteten Bildungmittcl nach mehren Richtungen hin mittheilte und so im Sturme einer wildbewegten Völkerschaft zu künftiger Veredelung des gesellschaftlichen Le- bens beytrug, weder da noch dort konnte das Christenthum über sinnliche Aeusser- lichkeit und tiefgewurzelte Selbstsucht einen vollständigen Sieg erlangen. ,,Die eigenthümliche Kraft und Herrlichkeit des Christenthums bewahrt sich an den Germanen, welche seit dem Untergänge des weströmischen Reiches die abendländische Welt beherrschten und gestalteten. Dieser großartige, naturkräftige, sreye Volksstamm wurde durch das Evangelium sittlich veredelt und ertüchtigt zur Arbeit an dem vestbegründeten, langsam geförderten, vermittelst der wachsenden Einsicht und des in helleres Bewußtseyn übergehenden sittlichen Gefühles sich von Innen herausbildenden Anbau des gesellschaftlichen Zustandes. Die in kindlichem Ueberglauben veranschaulichte Macht des Unsichtbaren, des Uebersinnlichen, des Geistigen, brach den Gewaltsinn der rohen Naturmenschen, beschränkte und milderte das im Eroberungleben überwiegend gewordene strenge Unterordnung - System, weckte und nährte die Ahnungen höherer Menschlichkeit und ihrer Gerechtsame, er- weiterte und erkräftigte das Streben nach Selbstständigkeit. Der Inbegriff wirk- samer Macht lag im Schooße der Kirche; sie übte vormundschaftliche Rechte über die germanischen Völker aus, beschränkte die Willkühr der Gewaltigen und förderte in dem, durch Zerstörung des Alten und durch wilden Kampf des Neuen zerrissenen öffentlichen Leben die Annäherung zu geistiger Einheit. Die kirchlichen Beamten, rin Alleinbesitze der Bildungmittel, haben entscheidenden Einfluß auf Pflege und Verwaltung des Gemeinwohles, sind Geschäftsführer, Rathgeber, Lehrer und Er- zieher; ihr Oberhaupt, der römische Bischof, erhebet sich zum Inhaber der Allein- macht in der Germanischen Völkerwelt und jede anderweitige Gewaltäusserung ist seinem Willen untergeordnet. Während die kirchliche Alleinherrschaft, eine, wie auch ihre Sprache beurkundet, religiös gestaltete Fortsetzung des Römerthums, zu fast maaßlosem Umfange erwuchs, keimte im Schooße des Germanischen Volksle- bens der Saame christlichen Sinnes und des Strebens nach Gott wohlgefälliger sittlicher Freyheit; Fürsten und Edle, Unterthanen und Knechte, wurden von dem dunkeln Vorgefühle eines durch Allmacht des Glaubens erzeugten religiösen Selbst- willens durchdrungen; das langsam reifende Bedürfniß der Selbstständigkeit be- ginnt in den Kreuzzügcn sichtbar zu werden, in dem Entschlüsse, zu streiten für- religiöse Ehre und Freyheit, in dem, ursprünglich nothwendigen, vereinzelt schon lange vorhandenen Kampfe gegen den trotzigen Uebermuth der Morgenländer, welche sich zu dem schnell und weit verbreiteten Islam bekannten. Denn dieser, vieles aus dem Judenthum und aus alten asiatischen Ueberlieferungen in sich tragende

4. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 8

1838 - Breslau : Graß, Barth
Einleitung. 8 von der Dauer des Jahrs; mehr oder minder genaue Beobachtungen über die periodischen Veränderungen der größeren Himmelskörper führten zur Annahme von Mond- oder Sonnenjahrcn. Ein Mondjahr umfaßt zwölf vollendete Umlaufe des Monds von einem Neumonde zum anderen und hat nach astronomischer Berechnung 354 T. 8 St. 48'. 38". 12'". Die Dauer des Sonnenjahres richtet sich nach der Bewegung der Sonne von einem Wendekreise zum andern und durch ihre Rückbewegung von diesem zu jenem; das tropische Sonnenjahr hat 365 T. 5 St. 48'. 51". 6'". Das Sonnenjahr hat 10 T. 21 St. Oll 7". 18'" mehr als das Mondjahr. — 32 Sonnenj. — Mondj. 33, 4 3. 18 St. 43'. 8. Die bürgerlichen Zeittheile sind künstlich und größeren Theils will- kührlich, daher auch, nach Verschiedenheit der Zeitalter und Völker, von einander abweichend. Der bürgerliche Tag, über dessen, nach Vorgang der Römer, jetzt auf Mitternacht gesetzten, Anfang bey den meisten Völ- kern ein verschiedenes Herkommen herrschte, umfasset einen natürlichen Tag und eine natürliche Nacht. Die Eintheilung des b. Tages in zuerst ungleiche, dann gleiche Stunden scheint von Babyloniern ausgegangen zu seyn (Herod. 2, 109 a. E.); so auch die Wochen, zuerst von sieben Tagen, dann Ogdoaden und Dekaden. Die bürgerlichen Monate wurden fast allgemein nach dem Monde bestimmt. Das b. Mondjahr von 364 T. und das b. Sonnenjahr von 365 T. wurde durch Einschaltungen oder Ergänzungtage dem Ergebnisse astronomischer Beobachtungen über seine wirkliche Dauer näher gebracht; in Vestsetzung des Anfangs desselben zei- get sich große Verschiedenheit. Durch Calender wird die Gestalt des bürg. Jahres ausgedrückt. — In der Annahme der Kyklen oder Zeit- kreise, welche eine bestimmte, nach ihrem Abläufe 'Mk^^cginssen^e Reihe von Jahren (Sabbatj.; Jobelj.; Olympiaden; Lustrum) bezeich- nen; der Perioden, welche mehre Zeitkreise als ein Ganzes umfassen; und der Aeren oder der von einer Epoche ausgehenden fortlaufenden Zeit- rechnungen, herrschet große Mannigfaltigkeit. •— Geschichtliche Epochen werden nach wichtigen Ereignissen (erste gewisse Olymp; Rom's Erb.; I. Ehr. Geb.; Mahomcds Flucht v. Mekka) bestimmt, gcsch. Perioden durch zwey Epochen begränzt. ,---------------" 10. Die Zeitrechnung der alten Völker ist mannigfaltig und bedeu- tenden Veränderungen unterworfen gewesen; sie hat viele Dunkelheiten, welche sammtlich zu beseitigen, der gelehrten und scharfsinnigsten Forschung kaum gelingen dürfte. Das alte kindliche Herkommen wurde selten durch

5. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 23

1838 - Breslau : Graß, Barth
in baê historische Studium. »3 Duralen der Erd-, Völker- u. Slaatenkunde. Berlur 1831 f. ; das Ausland. München 1829 f. 4.; — E.a. W. v. Zimmermann Almanach d. Reisen. Lpz. 1802 f.; I. G. Sommer Taschenbuch rc. Prag 1822; H. Berg- haus. 1836 f. Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser u. zu Lande a. d. Engl. Lerpz. 1747 st. 22. 4. m. K.; I. R. Förster und M. Eh. Sprengel Beytrage zur Wölker- und Länderkunde. Lpz. 1781 fll. 14. 8.; N. Beytr. Halle 1794 stl. 14. 8.; Th. F. Ehrmann Gesch. d. merkwürdigsten Reisen seit dem 12ten Jahrh. Franks. a.m. 1791. fll. 22. 8.; Magazin von.. Reisebeschr. u.s.w. Berlin 1790 fll. 34. 8. m. K.; Bibl. der Reisebeschr. u. s. w. Weimar 1800 fll.; 6. A. Walkenaer Histoire gén. des voyages. Paris 1826 fl. 8. — Malte-Brun Annales de voyages. Paris 1808 — 15. 24. gr. 8.; Is. Ann. 1816 fll.; Veneur et Fréville Journal des voyages ou Archives géogr. du Xix siècle. Paris 1818 fll. ; 8. Berlolollo Annali geogr. Genua 1820 fll.; Jack Bibl. d. Reisebeschr. 1827 f.; Wiede mann und Hauff Reisen rc. 1835. f. Ss. Die Erd- und Völkerkunde der alten Wett läßt sich objectiv in ihrer historischen Wirklichkeit, oder subjectiv, nach den, auch wohl bis zu wissenschaftlicher Einsicht und Anordnung veredelten, Nationalvorstcllun- gen, betrachten; beide Gesichtspuncte, ob sie gleich oft in einander fließen, sind einzeln zu verfolgen und mit strenger Genauigkeit zu scheiden, da. mit durch kritische Vergleichung des mannigfaltigen Subjectiven eine An. Näherung zum möglichst wahren Objectivera gewonnen und der Einseitig- keit der Erkenntniß, so wie der Willkühr der Auslegung kein ungebühr- licher Spielraum gelassen werde. Es kann hier nur von einigen in dieser Hinsicht bedeutenderen Völkern des Alterthums die Rede seyn. Die ost- asiatischen Vorstellungen bewahrte Persien in alten Ueberlieferungen, welche zum Theil nach Sina und Indien übergingen, und deren dunkler Nachhall auch weit in Westen und Norden durch Mythen und Andeutun- gen verbreitet worden seyn mag. Die Phönikier, kühne Seefahrer und betriebsame Kaufleute, machten bedeutende Entdeckungen und kannten die Inseln und Küsten des Mittelmeeres, die Nord- und Westküste von Afrika, auch wohl einige Küstenstriche des nördlichen Europa; bey aller Verheim- lichung ihrer Erfahrungen aus kaufmännischem Eigennutz, ging doch vie- les davon zu anderen Völkern, freilich nicht ohne Entstellung, über, und wird bey Aramäern und Hebräern, auch Griechen, kenntlich genug wie- dergefunden; die eigentlichen Erben ihrer Erdkunde waren die Karthager, welche sie in Ansehung Afrika's (Hanno 490 v. Ch.?) erweiterten. — Die ältere Erd- und Völkerkunde der Griechen war äußerst beschränkt und auf unsicheren Sagen beruhend; den Ioniern in Kl. Asien kamen mehre, auch fremde Erfahrungen zu statten. Die wissenschaftliche Ansicht bestand in hypothetischer Kosmologie, Herodotos [4-56 v, Ch.) be-

6. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 85

1838 - Breslau : Graß, Barth
I. Persien. 85 R. Th. 5; I. v. Hammer in Wien. Iahrb. 1819. B. 7. S. 197 fll. Reisebeschr.: Tavernier 1677 rc.; Chardin 1686, herausgeg. von L. Lang!es. P. 1811. io. 8.; I. Macdonald Kinneir. Lond. 1813. 4.; W. Ouseley 1819; A. Dupre 1819; Fraser 1825 u. v..a. Die Nation bestand aus 10 Horden mit verschiedenen Stammverfassungeu; die kleinere der Pasagardeu gebildet. — Susa; Persepolis, Tschil - Minar, Nakshi Rustan, mit noch nicht ausgelegter Keilschrift; s. Heeren Ideen 1, 2 S. 325 f.; 2f. Th. Hartmann Tychsen 2, 3 S. 4. 17. 20; über Keilschrift das. S. 48 f. 65. *178. *191 fl. 371; 59. 3) Verfassung (Aristoteles Pol. 5, 8) despotisch; Hofstaat und kais. Haus; k. Palast die Pforte, nomadische Residenzen in Susa, Ekbatana, Babylon u. s. w. — Staats-Einnahme in Gold- und Silberbarren, Gefäßen und Na- turalien. Anweisungen auf Districte und Städte, Apanagien; Besoldungen in Naturalien. — In den Provinzen Civil- und Militärgewalt getrennt bis 465. Satrapen-Macht und Hofstaat; ihnen zur Seite k. Schreiber. Ver- bindung der Provinzen durch berittene Eilboten (nicht Posten) unterhalten.— Das Heer meist Reiterey, mit Aushebungen und Musterungplatzen; National- Miliz bald untauglich; Söldner schon unter Dareios I; Pers. Heereszug eine Völkerwanderung. Seemacht phönikisch und griechisch. 4) Religion Feuerdienst aus dem Lande des Lichts zwischen Orus u. dem georg. B. Albordi, symbolische, bilderlose Gottesverehrung, durch Theodicee und Teufellehre auch auf die europ. theol. philos. Systeme einwirkend; vergl. oben §. 3. Zo ro aster's, des uralten (Plin. Ng. 30, 1. 2) Reformators, dualistisches System stellt ein Reich des Lichts oder des Ormuzd und ein Reich der Finsterniß oder des Ahriman auf, und setzt in den Sieg des Lichts über die Finsterniß den Zweck der menschlichen Bestimmung; das Ideal einer des- potischen Monarchie für den Orient wird darin ausgedrückt und die Beför- derung der Landescultur und häuslichen Tugend berücksichtigt; verpflichtete zur Unduldsamkeit gegen Tempel- und Opferdienft. Thier - Verehrung und Sinnbildlichkeit. Heilige Bücher unter Alerandros d. G. verbrannt.—Ma- ger, wie Chaldäer und Leviten, medischer Priesterstamm, Inhaber und Pfle- ger der Liturgie und der gottesdienstlichen Gebräuche, Gelehrten-Stand der Nation, Erzieher und Vertraute des Kaisers: Archimagos, Destur-Mobeds, Mobeds, Herbeds. — Arabische Intoleranz verdrängte [636 n. Ch.) den magischen Cultus nach Surate: Parsen, Gauren, Kaffern. 11) Griechenland (§. 13 fl.), durch Staatsverfassungcn ge- regelt, war durch begeisterndes Nationalgefühl und vaterländischen Hel- dengeist ausgezeichnet; die Keime des Kunstsinnes waren aufgegangen und ihr Wachsthum wurde durch Thatenreichthum und Erkräftigung des Volksgeiftes in Leiden und Gefahren gefördert, Athen's ^glänzendes Zeit- alter begann. — Rom (§. 28) bestand die Wehen junger, von aristokra- tischer Beschränktheit gedrückter Freyheit. Karthago's Macht entwickelte sich und seine Seeherrschaft war begründet.

7. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 86

1838 - Breslau : Graß, Barth
Ii. Griechenland. 500 bis 336 vor Christi Geburt. 12) Die Geschichte Griechenlands stellt eine allgemein gültige und fruchtbare Betrachtungen hervorrufende politische Sitten- und Warnung- Lafel auf. Menschenkraft äussert sich in sinnlicher Hoheit und fortschreiten- der Veredelung; viel Herrliches geschieht und gedeihet durch liebevolle An- hänglichkeit am gesellschaftlichen Vereine und Begeisterung für Freyheit und Ehre. Regsame Empfänglichkeit, kindlich-frohes Streben nach Ge- nuß und heimathliche Behaglichkeit mit immer lebendiger Geschäftigkeit ließen Kunst, das beseligende Spiel der Einbildungkraft, finden, üben und fühlen; aus dem Schooße dieser Zeit gingen Schönheitsinn und des- sen Gaben alle hervor, welche das gesellschaftliche Leben freudig gestaltet und geistig gehoben haben. Uebersättigte Aeußerlichkeit und Neuerung- gier, Eitelkeit und Selbstsucht verbrauchen und erschöpfen die Kräfte; mißgünstiger Uebermuth und Hader zerstören, was Einheit geschaffen hatte; Freyheit ging in trotzige Zügellosigkeit, Selbstgefühl in verblendete Einseitigkeit, leitende Klugheit in kurzsichtige Willkühr und Täuschung- kunst über. Nimmer konnte jedoch der Ton des Kraft entwickelnden, kunstumgebenen Lebens ganz verhallen; sein Nachklang wird in ferner Nachwelt zauberisch wirksam noch vernommen. — Die Geschichte wird durch zahllose Denkmäler und Erinnerungzeichen vergegenwärtigt und be- glaubigt; ihr Stoff geordnet und mit Einsicht und Kunst verarbeitet; ohne volkseigenthümlichen Particularismus konnte in solcher Zeit das Ge- schehene nicht dargestellt und verewigt werden. Die Zeitrechnung hat zwar nicht im Einzelnen, aber im Ganzen genügendere Bestimmtheit. Hauptschauplatz ist das östliche Europa und Klein-Asien. 13) Griechenland, Vereinigungpunct der aus asiatischen Ur- sitzen nach allen Weltgegenden verbreiteten, besonders phönikischer, ägyp- tischer und phrygischcr, Civilisation, fruchtbar an politischen Erfahrungen, Versuchen und Umwälzungen, welche bey unverkennbarem Gepräge cigcn- thümlicher, klimatisch-örtlicher und nationeller Natur, für alle Zeiten be-

8. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 29

1838 - Breslau : Graß, Barth
in das historische Studium. Ln Nubien und Abyssinien geben nach I. Bruce [1768fll.j,Valencia und Salt [1811], I. L. Burckhard [1809 fll.] u. 2t. treffliche 2tuf- schlüsse; die Raubstaaten im Norden sind weniger unbekannt, als das Innere (W. I. Vurchell 1822; Dixon, Denham u. H. Clap- p er ton. Lond. 1826. 4.) des großen mittleren Erdstriches, zu dessen Erforschung eine englische Gesellschaft [s. 1788] zusammengetreten ist, deren Unternehmungen bisher keinen ganz glücklichen Erfolg gehabt ha- den (vgl. Jameson, I. Wilson und H. Murray Entdeckungen und Abentheuer in 2lfrika rc. a. d. Engl. Lpz. 1835; Ausland 1835. S. 1139 f.). — Die europäischen Staaten sind vielfach und meist vortreff- lich von Reisenden geschildert, und werden durch verdienstliche Arbeiten der Ekngebohrnen immer gründlicher und vollständiger für die strengeren Federungen des wissenschaftlichen Geographen in jeder Hinsicht un- tersucht. 26. Die Völkerkunde beschäftigt sich mit Untersuchung der Ver- wandtschaft und Verschiedenheit, der physischen und sittlichen Eigenthüm- lichkeiten der Völker, und der Ursachen derselben. Die zu verhoffende, jetzt noch großentheils auf Vermuthungen beruhende wissenschaftliche Be- gründung bleibt der physischen 2lnthropologie überlassen, welche sich ohne augenscheinliche Gefahr für philosophische Bündigkeit und Wahrheit der beständigen Rücksicht auf sichergestellte Geschichte nicht überheben darf. Für den Historiker gehören nur offenkundige Thatsachen und Erfahrun- gen, als Ergebnisse gründlichreiner Beobachtungen über Natur und Men- schen in Wechselwirkung, aus welchen das Daseyn gewisser Gesetze der Naturnothwcndigkeit mit Recht gefolgert werden kann. Umfassende Erd- kunde wird dabey vorausgesetzt und dieselben Quellen wie bcy dieser, wer- den benutzt, um den Erfahrungstoff zu gewinnen. Vergl.8.21.— ©. 1(. $8.31 mm ermann geographische Geschichte des Menschen und der allgemein verbreiteten vierfüßigen Thiere. Leipz. 1778 fll. 3.8.— Eh. Meiners Grundriß der Geschichte der Menschheit. Lemgo 1785. 8.; mehre Beytrage in dem Gott. hist. Magazin; einzelne Werke über Rußland 1798 und Asien 1795; rohe und scharfer Sichtung und angemessener Anordnung bedür- fende Materialien; Untersuchungen über die Verschiedenheiten der Menschen- Naturen. Tübingen 1812 fl. 3. 8. — F. I. Bertuch und P. S- Vater allgem. Archiv für Ethnographie und Linguistik I. B. Weimar 1808. 8., nicht fortges. 2?. Thatsache ist die, fast nirgends rein, sondern in mannigfaltigen, sich berührenden Uebergängen und Abstufungen hervortretende klimatisch ge-

9. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 91

1838 - Breslau : Graß, Barth
Ii. Griechenland. 91 sehen Herod. 1, 142: Miletos Herod. 6, 8; mit vielen Kolonien Strabon 14, 1; Ptiene; Ephesos; Kolophon; Klazomenai; Teos, Samos, Chios u. s. w.; Panionium; Phokaia Herod. 1, 163 f.; die dorischen Herod. 1, 171 ; Rhodos; Kos; Knidos; Ha- li kar na ssos u. s. w.; Pentapolis; die an der Propontis und dem Pontos Eureinos) an Wohlstand und Bildung dem Mutterlande weit überlegen waren und durch die Namen Ho meros, Thal es, Pythago- ras, Xenophanes u. a. unsterblich sind. Auch die Ansiedelungen in Unter-Italien oder Gr. Griechenland (s. 750 fll.; das chalkid. Kumai 1030, daraus Neapel; Rhegion 668, Elea u. s. w. jon; Tarent 707 dor.; Sybaris 720; Thurioi 446; und dessen Siegerin Kro- ton 710 u. s. w. ach.; Lokroi 683 mit d. Gesetzg. Zaleukos, Ka- tana mit Charondüs) und Sicilien (Syrakus von Korinth 738; Gela 609, Agrigent 582 u. s. w.) zeichneten sich durch schnelles Fortschreiten in gesellschaftlicher Bildung, Reichthum und Luxus aus. Korinth und Ai g i na treiben ausgebreiteten gewinnreichen Handel. Die mannigfaltige Entwickelung des Volklebens kann nur aus eng- begränzten und dennoch tief eingreifenden Spccialgeschichten derstämme, Landesstriche und Stadtgebiete erkannt werden; die äussere politische Wichtigkeit Griechenlands hatte ihre Mittelpuncte in Sparta und Athen; von diesen wurden die inneren Staatsverhältnisse Griechenlands und seine Theilnahme an Weltbegebenheiten entschieden. Lakedaimon, mit gut angebautem Boden und volkreichen Städten, zuerst von Lele- gern oder Karern, dann von Achaiern bewohnt, wurde dem Pelopi- den Tisamenos, dem Enkel Agamemnon's hl080?H von den Hc- rakleiden (die in Argos unter Tem en os und in Messene unter Kres- phontes herakleidische Staaten von geringer Vestigkeit stifteten; das von Adel und Bauern bewohnte pclasgische Arkadien behauptete seine Freyheit und Verfassung) entrissen und erhielt zwey Könige, Prokles undeuryfthenes, Zwillingsöhne desherakleiden Aristodemos, welche die oberste Gewalt auf ihre Nachkommen (Pro kliden oder Euripon- tiden und Euryftheniden oder Ägiden) vererbten. Die Stadt Sparta erhob sich langsam zur Herrschaft über das Land (Heilo- te n?), befehdete die benachbarten Achaier und Arkadier und wurde durch innere Partheyungen zerrüttet. Lykurgos, Sohn des ermordeten Kö- nigs Eunomos, Oheim und Vormund des Königs Charilaos (Herod. 1, 65 nennet Leobotas), gab senem Vaterlande eine, in Delphoi ge- billigte kriegerische Verfassung nach strengeren Rechts- und Gleichheitbe- griffen, wie sie Lykurgos auf Reisen in Kreta und Kl. Asien hatte ken- nen lernen, mit Beybehaltung manches eigenthümlichen dorischen Herkom- mens. Die mit zunehmender Erbitterung gegen Messene geführten Feh-

10. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 95

1838 - Breslau : Graß, Barth
Ii. Griechenland. 95 gentliche hellenische Welt. Wergl. Raoul-Rochette Hisloire de Reta- blissement des Colonies Grecques. Paris 1815. 4+ 8. 3) Verfassung das Werk städtischen Lebens: Aristokratie b. dor. Stammen aristokrat. Demokratie b. ion.; demokratische Aristokratie b. ach. St. Wiele Abstufungen und Veränderungen. Ueber demokratischen Geist s. Herod. 3, 81; Liv. 24, 25.— F. W. Tittmann über den Bund der Amphiktjonen. Berl. 1812. 8. Dess. ^Darstellung der griechischen Staatsverfassungen. Lpz. 1822. 8.— Gesetzgeber der Nation (Fahricii Bibi. gr. 2 p. 28 sq. Harl.) waren alle von höherer Kraft begeisterte Lehrer, die alt. Dichter. Vestfte- hende Einrichtungen konnten keinen anderen als einen religiösen Stützpunct haben; sie bezogen sich auf Gottesdienst und vaterländisches Gemeinwohl und bildeten das öffentliche Recht. Da zwischen Staat und Volk kein Gegensatz vorhanden war, so trat kein allgemeines Bedürfnis! des Privatrechts ein und es konnte in Griechenland kein Staat der Rechtsgelehrten entstehen. In den öffentlichen Verfassungen wurden die Stamm- und Familien -Eigenthümlich- keiten und Herkommen geschont und berücksichtigt. Denn mit mehrer oder minderer Beschränktheit erhielten sich überall in Griechenland die Erinnerungen und Unterscheidungen der Bestandtheile, aus welchen der Staat erwachsen war, in den von einem Anherrn abstammenden Geschlechtern (ysvos), in Stammen (govlrj), und in Genossenschaften (rpquzqlcu, curiae), welche durch willkührliche Familien- und Stamm-Verbindungen entstanden und in späterer Ausartung neueren Zunftgenossenschaften ähnlich wurden.— Die spartani- sche Verfassung des mythischen Lykurgos (Herod. 1, 65, 6, 56 fll.; Aristot. Pol. 2, 9 fll.), in Sprüchen überliefert, zweckte zunächst auf dauerhafte Selbstständigkeit eines physisch starken Wolksstammes ab und hatte ein ganz kriegerisches Gepräge; das Wohl des einzelnen Bürgers wurde dem höheren Staatszweckc untergeordnet. Die freyen Spartaner, d. h. herrschende He- rakleiden und Dorer, sind als Bürger gleich und leben nur für Krieg und Staatsverwaltung; die Lakedaimonier oder alten Einwohner sind frey, aber ohne an der Staatsverwaltung Theil zu nehmen; Schutzverwandte und Frem- de; die leibeigenen Heiloten {-nqvmsia) besorgen die Oekonomie. Neue Län- dervertheilung nach den Familien; 9000 Theile (das Loos für den Mann auf 70, für das Weib auf 12 Medimnen Waizen berechnet) kamen auf Sparta- ner, 30,000 weit kleinere, zusammen */3 des Ganzen, auf Lakedaimonier; dabey aber Erbrecht der Weiber und nach 550 I. die Theile im Besitze von 700 Familien, obgleich Verkauf und Anhäufung der Ländereyen untersagt war; vgl. Schlosser u. Vercht Archiv Iv S. 134 f. Gemeinschaftliche Mahlzeiten (ovggluu) ; kein Luxus, Handel und Geld aus edlem Metall. Musik. Staatser- ziehung derkinder vom 8tenj. an, physisch (Taygetos!) und politisch.achtung für das Alter, dessen ehrwürdigste Heimath Sparta hieß.— Gegenseitige Be- schränkung der Staatsgewalten; zwey Könige aus den herrschenden Heraklei- den-Familien; ihnen zur Seite der Senat, die Gerousia, von 28 wenigstens 60j. Männern, die das Volk erwählte; Volksversammlungen der Spartaner stimmen über Wahlen, Anträge der Könige und des Senats. Die (nach Herodot von Lykurgos, nach Aristot. und Plut. von Theopompos 740) eingeführten jährl. gewählten fünf Ephoren (engerer Ausschuß der Volksversammlung, nach Dor. Herkommen) waren demokrat. Censoren, Stell- vertreter der Könige und Vermittler zwischen diesen und dem Volke, spä- terhin gewaltiges Directorium oder oberstes Staats-Tribunal. Religiosität und Superstition. Heer, Anfangs 2000 M., trefflich gestaltet und geübt.—
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